Als Gesprächspartner war der Armutsbeauftragte des evangelischen Kirchenkreises Neukölln, Thomas de Vachroi, dazu eingeladen. 

Unter Leitung des stellvertretenden CDU-Ortsvorsitzenden Joachim Krüger und des neu gewählten Kreisvorsitzenden der CDU-Sozialausschüsse (CDA) Sean Zielinski diskutierten Mitglieder und Gäste der CDU Charlottenburg-Nord zum Thema „Der Armut eine Stimme geben!“

Thomas de Vachroi berichtete, dass neben der materiellen, bisweilen auch mit schwerer Krankheit gepaarten Armut auch die soziale und emotionale Armut immer deutlicher hervortritt. Isolation und Einsamkeit würde in vielen Berliner Kiezen immer stärker um sich greifen, da sehr viele ältere Menschen allein und auf sich gestellt keine Lebensperspektive mehr erkennen könnten.

Auch die Obdachlosigkeit, vor allem bei Menschen aus dem osteuropäischen Bereich, die häufig in einem katastrophalen gesundheitlichen Zustand sind, würde zu wenig beachtet und von vielen Mitbürgern, auch von den Politikern, verdrängt werden. Er stellte vielfältige Ansätze und Projekte dar, an denen er seit 2017 im Rahmen der Diakonie mitarbeitet, beklagte aber zugleich die mangelhafte staatliche Finanzierung solcher kirchlichen Aktivitäten, die stets einen nicht unbedeutenden Eigenanteil der Träger voraussetzt, der vorrangig durch Spenden aufgebracht werden muss. Schließlich sei die Bekämpfung von Armut und Obdachlosigkeit in unserer reichen Gesellschaft eine zuvörderst staatliche Aufgabe.

Auch beeindruckten die Anwesenden die Erfolgszahlen vor Ort bei der Reintegration von Wohnungslosen, wenn diese Arbeit sozial und nachhaltig begleitet wird und genügend Wohnraum zur Verfügung steht. Alle waren sich am Ende des Abends einig, dass CDU und CDA die vielen Facetten der Armut stärker problematisieren und wirksame Vorschläge zu ihrem Abbaus vorantreiben und umsetzen sollten.

Krüger dankte abschließend dem Referenten, sprach sich für eine weitere enge Zusammenarbeit aus und wünschte Thomas de Vachroi auch weiterhin viel Erfolg bei seinem überzeugenden sozialen Engagement.